Diagnose Brustkrebs – was nun?

Ratgeber-Textbeitrag: Brustkrebs ist bei Frauen die häufigste Krebserkrankung. Die Diagnose überfordert zunächst viele. Doch die Heilungschancen sind groß und es gibt viele Möglichkeiten der Unterstützung. Vor drei Tagen hat Gertrud S. erfahren, dass sie Brustkrebs hat. Ein Schock für die 55-Jährige. Wie soll es jetzt weitergehen? Gertrud S. wendet sich telefonisch an die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD). Elke Gra-vert von der UPD-Beratungsstelle in Hannover beruhigt sie als Erstes: „Brust-krebs ist in vielen Fällen heilbar. Wichtig ist eine gute ärztliche Betreuung, etwa in einem zertifizierten Brustzentrum. Und wenn Sie unsicher wegen der Diagnose sind, können Sie immer eine zweite Meinung von einem weiteren Facharzt einholen.“

Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums leiden rund 300.000 Frauen in Deutschland an Brustkrebs. Die Diagnose ist immer mit Ängsten und Sorgen verbunden. Auch bei Gudrun S. kreisen die Gedanken darum, wie sie die kommende Zeit bewältigen soll. UPD-Beraterin Gravert rät ihr: „Suchen Sie sich Rückhalt bei Ihrem Partner, in der Familie und bei Freunden. Spre-chen Sie darüber, wie es Ihnen geht und schauen Sie, was Ihnen gut tut.“

Ein offener Umgang mit der Erkrankung und der Blick auf das eigene Wohlbe-finden sind für Betroffene ein wichtiger erster Schritt. Dennoch kann es Pha-sen von Rückzug und Zweifel geben. „Das ist normal und jede Krebspatientin sollte sich solche Tiefpunkte zugestehen“, sagt Elke Gravert, „aber wenn es aus eigener Kraft nicht wieder bergauf geht, ist weitere Hilfe angeraten. Auch um nach der Behandlung schnell wieder in ein normales Leben zurückzufin-den.“

Für Betroffene und Angehörige gibt es zumeist kostenfreie Angebote in der behandelnden Klinik oder einer Krebsberatungsstelle in der Nähe. Auch die Begleitung durch spezielle Psychoonkologen bzw. -onkologinnen kann sinnvoll sein. Die Kosten hierfür werden unter bestimmten Voraussetzungen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Zusätzliche Unterstützungsmög-lichkeiten bieten Selbsthilfegruppen, die es vielerorts gibt.

Unser Tipp: Adressen von zertifizierten Brustzentren und Hilfsangeboten vor Ort vermitteln die UPD (0800 0 11 77 22), der Krebsinformationsdienst (0800 420 30 40) und die Deutsche Krebshilfe (0228 729 90 95). Spezielle Informati-onen für Angehörige sind bei der Deutschen Krebshilfe erhältlich und beim Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen/IQWIG. Bild: PeterKlashorst

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